Von: Franzis Berensmeier & Maria Wohlgemuth – Einreichung und Vertretung des Anliegens im Schützenverein durch Helmut Berensmeier
An: Rixbecker Schützenverein e.V. – insbesondere an den geschäftsführenden Vorstand: Oberst Nicolai Schindler; Stellvertretender Oberst Albert Jürgensmeier; Schriftführer Michael Schnier – und den erweiterten Vorstand: Platzmajor Sören Vossebürger; Bataillonskommandeur Frederic Schmidt; Fahnenkommandeur Christoph Hermes; Schießoffizier Guido Köhne; Beisitzern Johannes Knapp, Jens Jungemann, Patrick Jungemann – sowie die Ehrenoffiziere, weitere Offiziere wie Kompanieführer und Fahnenoffiziere und die Ansprechpartner der Jungschützen – und alle weiteren Mitglieder des Rixbecker Schützenvereins
Petition zur Öffnung des Rixbecker Schützenvereins für Mädchen und Frauen
Liebe Mitglieder des Schützenvereins Rixbeck e.V.,
seit Generationen ist der Schützenverein ein Ort des Zusammenhalts, der Tradition, des gemeinsamen Erlebens und stellt einen zentralen Bestandteil der Gemeinschaft dar – zumindest für Jungen und Männer. Auf vielen verschiedenen Veranstaltungen, die sich quer durch das Jahr ziehen, können Mitglieder des Schützenvereins eine wertvolle Zeit miteinander verbringen und eine Einheit bilden. Das jährliche Schützenfest ist für alle Schützen das Highlight des Jahres, das durch Marschieren, Feiern und Trinken geprägt ist und viele weitere kleine Aktionen, die sich nicht nur am Wochenende abspielen, sondern durch die gesamte Woche ziehen.
Auch wir Mädchen und Frauen würden gerne an diesen Traditionen, Aktivitäten und dem generellen Vereinsleben aktiv teilnehmen – denn für uns sind diese Tage vor allem durch Organisation und Unterstützung im Hintergrund geprägt.
Die Satzung des Rixbecker Schützenvereins legt den Zweck des Schützenvereines fest: „Zweck des Vereins ist es, die Verbundenheit zur Heimat zu beleben, Gemeinschaft und Brauchtum zu pflegen und die bürgerliche Eintracht zu fördern.“ (Satzung des Rixbecker Schützenvereins, abgerufen am 30.05.24). Durch den Ausschluss von Mädchen und Frauen aus dem Verein, kann dieser jedoch nicht vollständig umgesetzt werden, da die bürgerliche Eintracht durch die Trennung von Männern und Frauen niemals realisiert werden kann. Darüber hinaus geht die Gemeinnützigkeit des Schützenvereins verloren, wenn wir einen bestimmten Teil der Gesellschaft konsequent ausschließen. Indem wir Mädchen und Frauen den Zugang zum Schützenverein ermöglichen, setzen wir ein starkes Zeichen für die Gleichstellung der Geschlechter und tragen aktiv zur Chancengleichheit bei.
Viele Mädchen und Frauen in unserer Dorfgemeinschaft sind vom Schützenwesen begeistert und möchten aktiv daran teilnehmen, ohne lediglich im Hintergrund agieren zu müssen. Diese Mädchen und Frauen sind unsere Töchter, Mütter, Schwestern, Freundinnen und Nachbarinnen und genauso Bestandteil der Dorfgemeinschaft in Rixbeck, wie alle anderen Jungen und Männer auch. Warum sollte ihnen diese Möglichkeit der Teilnahme und Mitgliedschaft verwehrt bleiben?
Mit unserer Aufnahme und Mitgliedschaft im Rixbecker Schützenverein würden wir gerne das Vereinsleben bereichern und ergänzen. Dies können wir einerseits durch die Mitfinanzierung des Schützenvereins durch unsere Mitgliederbeiträge erreichen. Außerdem würden wir gerne in Uniform mitmarschieren, sowohl beim eigenen Schützenfest als auch bei Ausmärschen und Gastbesuchen. Für unsere Uniform würden wir uns an den Männern im Schützenverein orientieren, jedoch mit kleinen Abänderungen: Grüne Schützenjacke, weiße Blusen, schwarze und weiße Hosen, schwarze Schuhe und Socken, weiße Handschuhe, keine Krawatte, kein Hut. Beim Marschieren würden wir uns gerne hinter der Kompanie der Jungschützen einreihen, jedoch mit klarer Abgrenzung, dass wir nicht zu den Jungschützen gehören. Als Damenkompanie würden auch wir gerne – wie die Jungschützen – eine eigene Königinnenwürde/Damenwürde ausschießen und dadurch unsere Damenkompanie und den Rixbecker Schützenverein ein Jahr lang repräsentieren. Das Recht die reguläre Königswürde, im Schützenverein zu erlangen, würden wir im weiteren Verlauf unserer Mitgliedschaft gerne wahrnehmen wollen, jedoch würden wir für die ersten Jahre auf dieses Recht verzichten, um uns zunächst im Verein zu integrieren und anzukommen. Weiterhin werden wir alle Pflichten und Rechte im Schützenverein wahrnehmen: die Teilnahme an Arbeitseinsätzen, Pflege- und Wartungsarbeiten; die Pflege des Brauchtums Glaube, Sitte, Heimat; die Teilnahme am Schützenfest, an Gastbesuchen und Ausmärschen, die Teilnahme an sonstigen Veranstaltungen des Schützenvereins und die Teilnahme mit Stimmrecht an (General-)Versammlungen des Schützenvereins.
Daher fordern wir, dass die Satzung geändert wird und eine Aufnahme von Mädchen und Frauen möglich wird. Dafür ist eine Änderung unter §5 Mitgliedschaft notwendig:
Männer und Frauen, die das 16. Lebensjahr vollendet haben, können Mitglied werden.
Gerne würden wir diese wichtigen Schritte mit dem Rixbecker Schützenverein gemeinsam gehen und den Mädchen und Frauen aus unserer Gemeinschaft die Möglichkeit geben, Teil des Schützenvereins zu werden. Lasst uns zusammen dafür sorgen, dass unser Schützenverein ein Ort ist, an dem sich alle wohlfühlen und einbringen können. Vielen Dank für Eure Unterstützung!
Herzliche Grüße,
Franzis Berensmeier & Maria Wohlgemuth