Themenfeld 2: Geschlecht und Geschlechtsidentität
Der Geschlechterbegriff umfasst nach aktueller Geschlechtsforschung nicht nur biologische Merkmale, sondern auch soziale, identitätsstiftende und rechtliche Aspekte. Die Geschlechtsforschung sagt, dass durch eine rein biologische Geschlechtsdefinition geschlechtliche Identitäten in ihrer Vielfalt nicht beachtet werden.
Quelle: echte-vielfalt.de
Biologisches Geschlecht
Die Zuschreibung des biologischen Geschlechts (englisch: „sex“) erfolgt aufgrund von sicht- und messbaren Aspekten wie äußeren und inneren Geschlechtsorganen, Chromosomen und Hormonen. Die Grundlage ist ein von der Reproduktionsfähigkeit ausgehendes, biologisches Verständnis von Menschen als entweder „weiblich“ oder „männlich“. Es wird den Menschen bei ihrer Geburt zugeordnet. Es ist jedoch möglich, dass das biologische Geschlecht von Menschen mehrdeutig ist: sie besitzen dann beispielsweise Geschlechtsorgane und Chromosomen, die sowohl dem männlichen und als auch dem weiblichen Geschlecht zuordbar sind. Diese Personen werden als inter*, intersexuell, oder intergeschlechtlich bezeichnet.
Quelle: Friedrich Ebert Stiftung, echte-vielfalt.de
Soziales Geschlecht
Das soziale Geschlecht (englisch: „gender“) beschreibt Menschen in Gesellschaft und Kultur, abgegrenzt von ihrem biologischen Geschlecht. Es ist stark von traditionellen Geschlechtsrollen in der Gesellschaft geprägt. Damit sind Erwartungen an Männer und Frauen gemeint, wie sie sich in bestimmten gesellschaftlichen Kontexten wie Familie oder Beruf zu verhalten haben. „Geschlechterrollen sind das, was andere von uns erwarten, weil wir männlich oder weiblich sind, oder sein sollen.“ (genderdings.de) „Geschlechterrollen sind jedoch keineswegs starr, sondern stets im Wandel begriffen und zudem abhängig von individuellen und kulturellen Werte- und Normvorstellungen.“ (Friedrich Ebert Stiftung) Eine Person, der das biologische Geschlecht „weiblich“ bei der Geburt zugeordnet wurde, kann sich als Frau identifizieren, auch wenn sie die traditionellen Rollenbilder für Frauen ablehnt.
Geschlechtsidentität
Geschlechtsidentität beschreibt das eigene geschlechtliche Selbsterleben bzw. Geschlechtsverständnis: „Die Geschlechtsidentität ist das innere Wissen darüber, welches Geschlecht ich habe. […] Geschlechtsidentität ist das, was wir selbst über unser Geschlecht wissen, egal, was andere uns sagen.“
Beispielsweise hat eine Person die Geschlechtsidentität „trans“, wenn ihr bei der Geburt das biologische Geschlecht „männlich“ zugeordnet wurde, sie sich aber nach sozialem Geschlecht als Frau identifiziert.
Quelle: genderdings.de