„Public Value ist Wert für die Öffentlichkeit. Wert für die Öffentlichkeit ist das Ergebnis von Bewertungen darüber, wie Grundbedürfnisse von Individuen, Gruppen und der Gesellschaft als Ganzes in Beziehungen mit der Öffentlichkeit beeinflusst werden. Public Value ist damit auch Wert von der Öffentlichkeit, wird also aus der Erfahrung mit dieser abgeleitet. (…)
Diese gesellschaftliche Wertschöpfung findet in Beziehungen zwischen dem Individuum und der Gesellschaft statt, (…) wird in subjektiven Bewertungen auf Basis von Grundbedürfnissen konstituiert (…)“
Meynhardt, T. (2009)
Informelle Bürgerbeteiligung:
Informelle Bürgerbeteiligung ist eine Form der politischen Mitwirkung, die nicht gesetzlich vorgeschrieben ist. Sie wird meist freiwillig durch Politik und Behörden angeboten.
Gesetzliche Vorschriften gewährleisten, dass Betroffene in Planungs- oder Genehmigungsverfahren angehört werden. Bei dieser formellen Bürgerbeteiligung findet der Austausch gemäß gesetzlicher Regeln und Fristen statt. Demgegenüber stehen informelle Beteiligungsverfahren. Diese sind sehr stark dialogorientiert. Sie zielen nicht nur auf unmittelbar Betroffene ab. Unterschiedliche Zielgruppen, Interessierte oder zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürger können dabei angesprochen werden.
Informellen Bürgerbeteiligung bezweckt, dass die Einwohnerinnen und Einwohner einer Gemeinde zu einem Thema miteinander ins Gespräch kommen. Sie sollen Argumente und Ideen austauschen. Gemeinsam Lösungen entwickeln. In solchen Verfahren übernimmt die Verwaltung häufig eine hintergründige, beratende Funktion. Sie bringt ihr Fachwissen zur Thematik neutral ein. Sie erläutert Sachverhalte und Planungen. Im Gegensatz zu formellen Verfahren (wie beispielsweise Öffentlichkeitsbeteiligungen bei der Bauleitplanung, Bürgerbegehren oder Bürgerversammlungen) haben dialogorientierte Ansätze große Vorteile: Sie können frühzeitig beginnen. Planungen sind dadurch noch beeinflussbar. Ideen und Gedanken der Beteiligten können öffentlich sichtbar gemacht werden. Und dialogorientierte Ansätze sind, je nach Fragestellung und Rahmenbedingungen, sehr flexibel.