Sie haben Ihre Umfrage vorbereitet und möchten, dass sie von möglichst vielen Menschen (Befragten) ausgefüllt wird?

Das Maximum an Antworten zu bekommen ist das Ziel jedes Interviewers. In diesem Beitrag zum Thema Online-Umfragen bekommen Sie gleich mehrere Tipps und Ratschläge, wie Sie die Rücklaufquote Ihrer Umfrage erhöhen können.

Was erfahren Sie in diesem Artikel?

  • Wie wird die Rücklaufquote der Umfrage berechnet?
  • Wie denken die Befragten?
  • Wie kann man die Umfrage übersichtlicher gestalten?
  • Wie kann man die Fragen vereinfachen?
  • Welche Fragen sollte man meiden?
  • Wie kann man Logik in der Umfrage einsetzen?
  • Das alles anhand von konkreten Beispielen

Bevor wir uns mit den konkreten Tipps befassen, möchten wir kurz erklären, wie die Rücklaufquote einer Umfrage definiert wird und wie sie berechnet werden kann.

Wie wird die Rücklaufquote der Umfrage berechnet?

Die Berechnung der Rücklaufquote einfach. Sie wird als Verhältnis zwischen den beantworteten Umfragen und den versendeten (geteilten) Umfragen berechnet. Das Ergebnis der Berechnung wird dann in Prozent angegeben. Es gibt keinen minimalen, optimalen oder empfohlenen Rücklaufsquotenwert. Man geht davon aus, je höher die Rücklaufquote, desto besser.

Rücklaufquote = Anzahl der beantworteten Umfragen / Anzahl der versendeten Umfragen

Beispiel: Paul erhebt Daten über die Zufriedenheit seiner Kunden. Die Umfrage hat er an 1 000 Kunden gesendet, es wurden jedoch nur 530 Umfragen beantwortet. Wie hoch ist die Rücklaufquote der Umfrage?

Berechnung: 530 / 1000 = 53 %

Tipp 1: Denken Sie über Ihre Befragten nach

Beantworten Sie am besten zuerst folgende Frage: Warum sollten die Befragen meine Umfrage eigentlich ausfüllen? Für die meisten Menschen ist das Ausfüllen von Umfragen nur Zeitverschwendung. Versuchen Sie also so wie Ihre Befragten zu denken und beantworten Sie die folgenden Fragen:

  • Was soll Ihren Befragten dazu motivieren, die Umfrage auszufüllen?
  • Ist die Umfrage kurz und klar?
  • Sind die Fragen für die Befragten verständlich und eindeutig?
  • Finden die Befragten ihre Antworten in den Möglichkeiten, die ihnen die Frage bietet?
  • Erfahren die Befragten, zu welchen Zwecken ihre Informationen genutzt werden?
  • Betreffen die Fragen nicht zu sehr die Privatsphäre?

Sollten Sie an einem dieser Punkte zweifeln, dann sollten Sie handeln. . Überlegen Sie, wie Sie Ihre Befragen zur Teilnahme motivieren und wie Sie die Umfrage mit ihnen teilen. Die Rücklaufquote erhöht auch die passende Art und Weise, wie die Umfrage geteilt wird.

Tipp 2: Verbessern Sie die Einleitung der Umfrage

RücklaufquoteStellen Sie sich vor, dass Sie jemandem einen Link zu Ihrer Umfrage mit der Bitte gesendet haben, diese auszufüllen. Zugleich haben Sie die Befragten gebeten, die Umfrage auch mit anderen Menschen zu teilen. Die Person, die Sie angesprochen haben, wird vermutlich wissen, worum es in dem Fragebogen geht und warum sie ihn ausfüllen soll, denn sie tut es für Sie. Die anderen potenziellen Befragten verfügen möglicherweise nicht mehr über diese Informationen.

Warum erwähnen wir dies? Es passiert nämlich oft, dass die Interviewer, die ihre Umfrage in Survio erstellt haben, gerade ihre Einleitung unterschätzen.

Die Grundvoraussetzung ist, dass die Einleitung so kurz wie möglich ist, denn einen langen Text wird niemand lesen. Das Vorwort sollte alle wesentlichen Informationen enthalten. Die folgenden Fragen können bei der Vorbereitung der Einleitung als Hilfe dienen:

  • Für wen?
  • Was?
  • Wie lange?
  • Wie?
  • Warum?
  • Wann?

Wir werden uns jetzt diese Bestandteile der Einleitung näher anschauen und Beispiele nennen.

FÜR WEN sollen die Befragten die Umfrage ausfüllen?

Sie sollten sich gleich im Einleitungstext vorstellen oder zumindest mit Ihrem eigenen Namen unterschreiben, damit die Befragten wissen, mit wem sie es zu tun haben.

Beispiel: Ich heiße Sabine Müller und möchte Sie bitten, meine Umfrage auszufüllen.

WAS ist der Inhalt der Fragen in der Umfrage?

Oder anders gesagt: Was für ein Thema hat die Umfrage?

Beispiel: Die Umfrage Dient zur Ermittlung der Kundenzufriedenheit bei Survio.

BIS WANN muss die Umfrage ausgefüllt werden?

Die Umfrage kann zeitlich begrenzt sein und es ist gut, auf diese Tatsache aufmerksam zu machen. Die zeitliche Begrenzung kann nämlich zum früheren Ausfüllen motivieren. Außerdem können Sie auch den Menschen Zeit sparen, die sich erst nach dem Abschluss der Datenerhebung mit der Umfrage befassen möchten.

Beispiel: Wir möchten Sie bitten, die Umfrage spätestens bis Ende Januar 2022 auszufüllen.

WARUM sollten die Befragten diese Umfrage ausfüllen?

Es ist sehr schwierig, die Befragten zu motivieren, aber eine einfache Erklärung, warum es die Umfrage gibt, kann helfen. Oftmals werden psychologische Motive genannt: die Umfrage hilft, etwas zu verbessern. Betonen Sie, dass die Meinungen der Befragten wichtig sind und nicht verloren gehen.

Beispiel: Mit dem Ausfüllen der Umfrage können Sie helfen, die Qualität unserer Dienstleistungen für unsere Kunden zu verbessern. Ihre Meinung ist wichtig.

Ein Bonus kann sein, die Umfrage auch für Werbezwecke zu benutzen. Sie können den Befragten zum Schluss einen Rabatt gewähren, den sie sofort in Ihrem Online-Shop einlösen können, zu dem sie weitergeleitet werden. Man hat meistens eine größere Tendenz einen Rabatt zu nutzen, wenn man sich im gewissen Maße anstrengen musste, um diesen zu bekommen.Sollten Sie entsprechende Mittel zur Verfügung haben, können Sie die Befragten zum Beispiel durch die Teilnahme an einem Gewinnspiel, mit Gutscheinen oder Geschenken zum Ausfüllen der Umfrage motivieren.

Beispiel: Nach dem Ausfüllen der Umfrage erhalten Sie einen Gutschein, den Sie in unserem Online-Shop www.e-shop.de einlösen können.

Manchmal ist es gut, die Befragten mit der Zusage anzulocken, dass sie die Ergebnisse der Untersuchung sehen werden, an der sie selbst beteiligt waren. Sie können dann ihre Antworten mit den anderen Antworten vergleichen, was für sie interessant sein kann.Survio bietet ein cleveres Instrument zur Weiterleitung der Befragten an beliebige Websites nach der Beendigung der Umfrage. Sie können auch einen Rabattcode oder einen Gutschein-Link in die Umfrage einfügen.

Beispiel: Nach der Beendigung unserer Umfrage werden wir Ihnen die aktuellen Ergebnisse zeigen und Sie werden Ihre Antworten mit den Antworten der anderen Befragten vergleichen können.

WIE soll die Umfrage ausgefüllt werden?Auch diese Möglichkeit bietet Ihnen Survio an. Den Link mit den Ergebnissen der Untersuchung können Sie gleich auf der Webseite einfügen, auf der Sie sich bei den Befragten für das Ausfüllen bedanken.

Eine Erklärung ist sehr wichtig, da nicht jeder auf dem Gebiet der Online-Technologien erfahren ist. Und oftmals ahnen die Menschen auch nicht, dass die Online-Umfrage nur mit einem Klick auf die Senden-Taste abgesandt werden kann. Dies ist häufig der Grund dafür, warum die Menschen die Umfragen nicht ausfüllen möchten.

Beispiel: Die Umfrage senden Sie einfach mit der Taste „Senden“ am Ende der Umfrage ab.

WIE LANGE wird das Ausfüllen der Umfrage dauern?

Je kürzer die angegebene Zeit, desto besser. Probieren Sie es aber zuerst selbst aus. Es lohnt sich nämlich nicht, die Information absichtlich zu verzerren.

Beispiel: Das Ausfüllen der Umfrage dauert höchstens fünf Minuten.

Im Vorwort können Sie auch weitere Informationen aufführen; einen langen Text werden die Befragten jedoch ignorieren. Manchmal können Sie wichtige Informationen mit Hilfe von Aufzählungszeichen darstellen. Vergessen Sie nicht, gleich in der Einleitung den Befragten zu danken.Aus unseren Erfahrungen folgt, dass eine kurze Umfrage, deren Ausfüllen fünf Minuten in Anspruch nimmt, mehr als die Hälfte der Befragten ausfüllt Eine längere Umfrage, für die man mehr als zehn Minuten braucht, füllt dagegen nicht einmal ein Drittel der Befragen aus. Denken Sie also über die Notwendigkeit jeder einzelnen Frage nach.

Vergleichen Sie die folgenden Beispiele. Welches würde Sie zum Ausfüllen mehr motivieren?

Einleitung in der Umfrage

Einleitung in der Umfrage

 

Tipp 3: Teilen Sie die Umfrage in mehrere Teile

Sie können die ganze Umfrage auf einer Seite haben, auf der sich der Befragte mit der Maus bewegen wird. Diese Möglichkeit ist vor allem für sehr kurze Umfragen mit maximal fünf Fragen geeignet.

Der Nachteil ist, dass der Befragte, wenn er den Fragebogen zu lang findet oder dass er die Übersicht komplett verloren hat, davon abgehalten wird, ihn auszufüllen.

Eine zweite Möglichkeit ist, die Umfrage auf mehrere Seiten aufzuteilen, ohne die Umfrage auf der einen Seite herunterscrollen zu müssen.

Seiten in der Umfrage

Sie verhindern auch die Beeinflussung der Antworten des Befragten durch die weiteren Fragen, die er auf der Seite sieht. In den Survio-Umfragen können Sie auch einstellen, ob Sie eine Rückkehr zur vorherigen Seite ermöglichen möchten.

Mit der Aufteilung der Fragen in separate Seiten erhöhen Sie die Anzahl der ausgefüllten und beendeten Umfragen und erzielen eine übersichtlichere Struktur der Umfrage.

Tipp 4: Zeigen Sie den Fortschritt beim Ausfüllen

Mit der Möglichkeit, die Umfrage aufzuteilen, hängt auch die Information über den Fortschritt beim Ausfüllen zusammen. Dies ermöglicht den Befragten, eine Übersicht zu gewinnen, wie lange das Ausfüllen ungefähr noch dauern wird. Vergessen Sie nicht, was Sie in der Einleitung der Umfrage versprochen haben. Für das Ausfüllen einer Umfrage mit 20 Fragen braucht der Befragte vermutlich mehr als fünf Minuten. Ein Beispiel für die Anzeige dieses Fortschritts sehen Sie in der Abbildung (in Survio wird der Fortschritt mit einem dunklen Balken dargestellt, der sich mit jeder weiteren beantworteten Frage verlängert).

Fortschritt in der Umfrage

Tipp 5: Verkürzen Sie die Länge der Umfrage

Die Länge der Umfrage ist ein sehr wesentlicher Faktor, der die Anzahl der erhobenen Antworten unmittelbar proportional beeinflusst. Je länger die Umfrage, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Befragen diese Umfrage nicht ausfüllen möchten. Zugleich erhöht sich auch die Anzahl der Antworten wie: „Ich weiß es nicht“, „Ich kann es nicht beantworten.“ Versuchen Sie daher, die Online-Umfragen bestmöglich zu vereinfachen und die Fragen verständlich zu formulieren, damit die Befragten die Umfrage problemlos beenden können. Fragen Sie nicht nach Informationen, die Ihnen bereits bekannt sind. Stellen Sie keine Fragen, die Sie zur Erfüllung Ihrer Ziele nicht brauchen.

Häufig kommt eine sinnlose Duplizität in den Fragen vor. Schauen Sie sich die folgenden zwei typischen Fragen an und versuchen Sie, diese zu vereinfachen:

Frage im Fragebogen

Sie haben recht. Die erste Frage beantwortet bereits die zweite Frage, da derjenige, der keinen Wein trinkt, die Antwort „Ich trinke keinen Wein“ auswählt. Die anderen Befragten wählen eine andere Antwort aus. Sie können somit die ganze Frage weglassen. Oftmals kann man mit ähnlicher Vorgehensweise die Umfrage um ein Viertel der Fragen reduzieren.

Es gilt jedoch zu beachten, dass, wenn die erste Frage eine Sonderfunktion erfüllt, beispielsweise als eine Filterfrage dient (eine Frage, die den Befragten im Rahmen der Umfrage an eine andere Stelle innerhalb der Umfrage weiterleitet; mehr dazu siehe unten).

Gehen Sie nach der Beendigung die Umfrage noch einmal durch und versuchen Sie, solche Fragen zu finden, die vereinfacht, weggelassen oder zusammengefügt werden könnten. Überlegen Sie bei jeder offenen Frage (also bei jeder Frage, wo der Befragte einen Text in ein Textfeld eingeben soll), ob diese Frage nicht als eine geschlossene Frage gestellt werden könnte (bei der der Befragte eine von den angebotenen Möglichkeiten auswählen wird). Geschlossene Fragen können schneller ausgefüllt werden, da der Befragte keinen langen Text schreiben muss. Zugleich werden Sie auch wesentlich einfacher die Ergebnisse der geschlossenen Fragen auswerten können – Sie werden mit Tabellendaten und nicht mit langen Texten arbeiten. 

Tipp 6: Verwenden Sie in der Umfrage keine extravaganten visuellen Elemente

Verwenden keine zu extravaganten Design-Elemente, wenn Sie die Umfrage erstellen. Der Befragte könnte sich hier nicht gut orientieren und könnte die Umfrage nicht erfolgreich beenden. Benutzen Sie eher einfache visuelle Elemente, die die Aufmerksamkeit des Befragten auf sich lenken und ihm bei der Beantwortung behilflich sein werden.

Dichotomische Fragen

Tipp 7: Erhöhen Sie die Relevanz Ihrer Fragen

Es passiert oft, dass Sie in Ihrer Umfrage bestimmte Fragen haben, die nicht jeder beantworten kann, und es macht keinen Sinn, die Befragten mit diesen Fragen länger aufzuhalten. Hier ein einfaches Beispiel:

Relevante Fragen

Ein Befragter, der keinen Kaffee trinkt, muss doch nicht mehr die Frage bezüglich der Kaffeemarke sehen, da er diese sowieso nicht beantworten kann. Und wir würden eine ganze Reihe ähnlicher Beispiele finden.

Es ist von Vorteil, für diese Zwecke die sogenannte Logik in der Umfrage zu anzuwenden. Es ist auch die Bezeichnung Filterfragen (siehe nächster Tipp) üblich.

Tipp 8: Nutzen Sie Filterfragen in der Umfrage – Verzweigung der Antworten

Eine Lösung für das vorgenannte Problem und ein cleveres Instrument, das die Professionalität Ihrer Online-Umfrage erhöht, ist die Nutzung der sogenannten Logik. Diese ermöglicht Ihnen die Verzweigung der Antworten, oder anders gesagt, das Überspringen von Fragen, die für einige Befragten aufgrund ihrer vorherigen Antwort irrelevant sind.

Die Einstellungen in Survio sind nicht sehr anspruchsvoll. Nach der Beendigung der Umfrage wählen Sie in der Einstellung „Fragen überspringen“ die Regeln für das Durchlaufen der Umfrage (siehe folgende Abbildung). Die Erstellung der Regel ist sehr einfach. Sie müssen in der Dropdown-Liste nur auswählen, an welche Stelle der Befragte in der Umfrage weitergeleitet werden soll. Es kann auch an das Ende der Umfrage sein. Sie sind bei der Erstellung der logischen Struktur in Survio auf keinerlei Art und Weise eingeschränkt. Sie können die Logik für mehrere Fragen auswählen.

Die Interaktivität trägt zu einer besseren Benutzerfreundlichkeit und einer größeren Attraktivität der gesamten Online-Umfrage bei. Wenn Sie das Überspringen von Fragen einsetzen, erhöht sich dadurch der Rücklaufquotenwert der Umfrage.

Filterfragen

Tipp 9: Vereinfachen Sie die Struktur der Umfrage

Wir sehen oft, dass eine Umfrage voll von simplen Fragen ist. Es handelt sich beispielsweise um Fragen zum Thema Konsum. Beispielsweise die in den vorherigen Tipps aufgeführte Frage „Trinken Sie Kaffee?“ Es gibt gleich mehrere von derartigen Fragen, beispielsweise

  • Trinken Sie Kaffee? (ja x nein)
  • Trinken Sie Wein? (ja x nein)
  • Trinken Sie Bier? (ja x nein)
  • Trinken Sie Schnaps? (ja x nein)
  • und so weiter.

Und so entstehen gleich mehrere Frage, die sinnlos Platz in Anspruch nehmen. Dasselbe Ergebnis erhalten Sie, wenn Sie anders Fragen: „Welches von den folgenden Getränken trinken Sie? Kaffee, Wein, Bier, Schnaps….“ Sie werden somit nur eine Frage haben – mit der Auswahl von mehreren Möglichkeiten.

Wenn die Frage komplizierter wäre und die Befragten anstatt der ja x nein-Antwort mit Hilfe einer Skala für die Intensität des Konsumierens antworten würden (beispielsweise mehrmals pro Woche, einmal pro Woche und so weiter), können wir diese Frage effizient zu einer sogenannten Batteriefrage (oft auch als Matrixfrage bezeichnet) zusammenfassen. Ein Beispiel für so eine Frage finden Sie in der folgenden Abbildung. Sie können sehen, dass wir viel Platz eingespart haben. Und der Befragte muss sich nicht immer wieder auf eine neue Frage konzentrieren, die sich lediglich im Typ des Getränks unterscheidet. Die Umfrage wird wesentlich schneller ausgefüllt sein.

Matrixfrage

Tipp 10: Benutzen Sie nicht allzu oft offene, komplizierte und lange Fragen

Die zu häufige Verwendung von offenen Fragen ist aus zwei wichtigen Gründen nicht geeignet. Der erste Grund ist die Verweildauer des Befragten. Der Unterschied im Zeitaufwand für das Schreiben eines Textes und das Ankreuzen einer konkreten Antwort kann gravierend sein und hält die Befragten vom weiteren Ausfüllen der Umfrage ab.

Der zweite Grund ist die wesentliche Schwierigkeit der Ergebnisanalyse, die bei offenen Fragen in der Regel manuell durchgeführt werden muss und sehr zeitaufwändig ist.

In den meisten Fällen ist es besser, die offenen Fragen durch geschlossene Fragen zu ersetzen. Treffen Sie diese Entscheidung vor allem dann, wenn Sie selbst oder mit Hilfe eines Vortests (Erprobung der Umfrage an einigen Befragten) alle möglichen Antworten auf die Frage finden können.

Trotzdem sollten Sie nicht zögern, in einigen Fällen eine offene Frage zu stellen. Das Hauptmotiv für deren Verwendung ist das Bedürfnis, die Meinungen und Einstellungen der Befragten zu kennen. Mit einer geschlossenen Frage können Sie diese nämlich meistens nicht ermitteln.

Ein weiteres professionelles Motiv für die Verwendung offener Fragen ist es, eine authentische Antwort zu erhalten. Vor allem dann, wenn Sie mit den einzelnen Antwortmöglichkeiten bei der Frage die Antworten Ihrer Befragten nicht beeinflussen möchten. Die Verwendung einer offenen Frage ist üblicherweise bei sogenannten TOM-Antworten geeignet. (TOM – Top of Mind – „Stets oberste gedankliche Priorität“). Mit anderen Worten gesagt, Sie fragen nach etwas, was dem Befragten als erstes einfällt. Zur Veranschaulichung führen wir ein Beispiel an.

Beispiel: Sie können den Befragten fragen, welche Kaffeemarken er kennt. Die Frage kann auf vielerlei Arten gestellt werden. In diesem Fall klären wir jedoch vor allem die Antworten. Wenn Sie zu der gestellten Frage auch die einzelnen Antworten hinzufügen, in diesem Fall die diversen Kaffeemarken nennen, dann wird der Befragte sicherlich einige davon ankreuzen, weil Sie ihn an diese erinnert haben. Wenn Sie aber eine offene Frage verwenden und keine Antworten zur Verfügung stellen, dann werden Sie eine größere Sicherheit haben, dass die vom Befragten genannten Marken diejenigen sind, an die er sich am besten erinnern kann, deshalb auch die Bezeichnung „Stets oberste gedankliche Priorität“.

Tipp 11: Benutzen Sie die Sprache der Befragten

Denken Sie wie Ihre Befragten und passen Sie an diese auch die Sprache an, die Sie in den Fragen verwenden. Oftmals sehen wir, dass die Interviewer eine sehr gelungene Umfrage vorbereitet haben, die jedoch so viele Fachbegriffe enthält, dass sie die Befragten gar nicht verstehen. Vermeiden Sie deshalb Fachbegriffe und Wörter, die von einer anderen Sprache übernommen wurden. Es ist auch gut, die Umfrage an Menschen aus der Zielgruppe zu erproben und zu fragen, ob sie alle Fragen verstanden haben.

Tipp 12: Machen Sie keine formalen und grammatikalischen Fehler

Formale und grammatikalische Fehler sagen dem Befragten viel über die Qualität der Umfragen. Fragen, die unsinnig, unklar oder voller sachlicher Fehler sind, haben die gleichen negativen Auswirkungen.

Versuchen Sie, sich selbst daran zu erinnern, welche Auswirkung ein Tippfehler oder ein grammatikalischer Fehler auf Sie hatte, den Sie letztens irgendwo im Internet gesehen haben.

Letzter Bonus-Tipp: Vergessen Sie nicht, den Befragten Raum für Meinungen und Mitteilungen einzuräumen

Es ist gut, am Ende der Umfrage den Befragten einen gewissen Raum zu lassen, in dem sie ihre Meinung ausdrücken können. Oftmals können wir eine negative Nachricht lesen. Wenn sich aber die Befragten schon die Mühe gegeben und ihre Meinung ausgedrückt haben, dann werden Sie die Umfrage auch sicherlich absenden. Vielleicht werden Sie staunen, was Ihnen die Befragten alles an Nachrichten schicken werden. Wir selbst sehen oftmals, dass wir in den Nachrichten viele nützliche und oftmals auch sehr witzige Einwände und Anmerkungen finden.

Die Meinungen und Nachrichten können auch weitere nützliche Informationen liefern, die Sie ohne diese Frage nicht erfahren würden. Manchmal werden Sie auf einen Fehler aufmerksam gemacht, den sie für die weitere Verwendung der Umfrage korrigieren können.

Ein Feedback von den Befragten kann hochwertige Informationen bringen, die Ihnen helfen werden, die erforderlichen Änderungen in Ihrem Unternehmen anzukurbeln.

Scheuen Sie sich nicht davor, die Danke-Seite so effektiv wie möglich zu nutzen. Es gibt vielfältige Möglichkeiten, wie man die Befragten für das Ausfüllen belohnen kann.

Wir hoffen, dass dieser Artikel Ihnen geholfen hat, Ihren Horizont auf dem Gebiet der Fragebogengestaltung zu erweitern und Ihnen konkrete Tipps zur Verbesserung gegeben hat.

 

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Begriffserklärung

Befragte – eine an der Untersuchung beteiligte Person, die die Fragen beantwortet.

Rücklaufquote der Umfrage – Verhältnis der ausgefüllten und abgegebenen Umfragen

Vortest – es handelt sich um einen Probetest der Umfrage mit einer kleineren Gruppe von Befragten. Der Vortest hilft, eventuelle Fehler zu entdecken und fehlende Antworten zu ergänzen. Es ist von Vorteil, für die Online-Umfragen im Vortest halbgeschlossene Fragen zu verwenden, die die Möglichkeit einräumen, eine eigene Antwort der Befragten zu ergänzen.

Filterfragen – auch als logische Fragen bezeichnet, werden verwendet, um eine logische Struktur für den Fragebogen zu schaffen und den Befragten effektiv durch den Fragebogen zu führen. Die Filterfragen ermöglichen es uns, die für die Befragten irrelevanten Fragen auszublenden oder zu überspringen.

Batteriefrage – es handelt sich um einen Fragentyp, der die einzelnen selektiven (Auswahl einer Möglichkeit bei der Antwort) oder alternativen Fragen (Auswahl mehrerer Möglichkeiten bei der Antwort) zu einer übersichtlichen Gesamtheit verbindet. Diese Frage sieht ähnlich wie eine Tabelle aus. Eine derartige Gestaltung ist dadurch bedingt, dass es gleiche Möglichkeiten bei den Antworten gibt. Üblicherweise wird bei mehreren Fragen mit derselben Skala verwendet.

TOM – es handelt sich um einen Fragentyp, der im Englischen als „Top of Mind“, im Deutschen als „Stets mit oberster Priorität“ bezeichnet wird. Er wird eingesetzt, um Informationen zu bekommen, an die sich die Befragten am besten erinnern können. In diesem Fall wird üblicherweise das Format einer offenen Frage genutzt.

 

 

 

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